23.09.2020 - Je wärmer es wird, desto rascher verliert die Antarktis an Eis – und viel davon wohl für immer. Die Folgen für die weltweit an Küsten gelegenen Städte und das Kulturerbe könnten langfristig verheerend sein, von London bis Mumbai, von New York bis Shanghai. Dies hat ein Team des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der Columbia University und der Universität Potsdam in einer jetzt in Nature als Titelgeschichte veröffentlichten Studie herausgefunden. Darin untersuchen sie die Stabilität des Antarktischen Eisschilds bei fortschreitender globaler Erwärmung. In rund einer Million Stunden Computerrechenzeit zeigen ihre beispiellos detaillierten Simulationen, wo genau und bei welcher Erwärmung der Eisschild instabil wird und große Teile schließlich schmelzen oder in den Ozean abrutschen würden. Dabei zeigt sich ein komplexes Zusammenspiel beschleunigender und moderierender Effekte. Die wichtigste Erkenntnis der Forscher ist, dass ein ungebremster Klimawandel gravierende langfristige Folgen haben wird: Bei anhaltenden Temperaturen von 4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau könnte allein das Schmelzen in der Antarktis zu einem globalen Meeresspiegelanstieg von mehr als sechs Metern führen.
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