Computersimulationen von Kosten zur Minderung des Klimawandels verbessern: PIK-Forscher koordinieren EU-Projekt

28.12.2012 - Computersimulationen von Energiesystemen, Wirtschaft und Landnutzung sind notwendig, um die Folgen von Strategien zur Begrenzung des Klimawandels abzuschätzen. Entscheidungsträger sind deshalb auf diese Einschätzungen angewiesen, um auf Basis robuster Informationen zwischen verschiedenen Möglichkeiten zu entscheiden. Das ADVANCE-Projekt will die komplexen Vorgänge in der Wechselbeziehung von Klimapolitik und Wirtschaft im Kern besser verstehen und darstellen. Das Akronym steht für "Advanced Model Development and Validation for the Improved Analysis of Costs and Impacts of Mitigation Policies". Das Projekt wird vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung koordiniert und wird von der Europäischen Kommission mit sechs Millionen Euro finanziert.
Computersimulationen von Kosten zur Minderung des Klimawandels verbessern: PIK-Forscher koordinieren EU-Projekt

"14 führende Modelliererteams von Institutionen aus ganz Europa werden gemeinsam daran arbeiten, Modelle von Energie, Wirtschaft und Landnutzung zu verbessern als Basis für informierte Entscheidungsfindung zur Minderung des Klimawandels", sagt Elmar Kriegler, Vorsitzender des  ADVANCE-Projekts. "Dies stellt eine noch nie da gewesene Herausforderung dar, und es ist großartig, die Kräfte zu bündeln, um sie zu meistern." Die Liste der Beteiligten reicht vom International Institute for Applied Systems Analysis in Österreich über die University of East Anglia (UK), von der italienischen Fondazione Enrico Mattei zur niederländischen Environmental Assessment Agency. Das Projekt ist angelegt auf vier Jahre.Die Kooperation zielt auf die "Verbesserung der Transparenz der Stärken und Schwächen der verschiedenen Modelle", so Kriegler.

"Es geht um die Methodik, was zunächst langweilig klingen mag, aber für die Akteure von großer Wichtigkeit ist", erklärt Gunnar Luderer, der Projektleiter von ADVANCE sein wird. Verschiedene Ergebnisse von verschiedenen Modellen sind häufig nicht eine Frage von richtig oder falsch, sondern basieren auf unterschiedlichen Annahmen und Modelldesigns, die verdeutlicht werden müssen. ADVANCE will allerdings noch mehr. Eines der wichtigsten Ergebnisse wird die Schaffung einer offen zugänglichen Datenbank von Methodologien und Eingabeparametern sein. Dies wird die Vergleichbarkeit von den Modell-Annahmen bei der Eingabe verbessern und die koordinierte Entwicklung gemeinsamer Modelle unterstützen. Zu den größten Herausforderungen gehört zum Beispiel eine bessere Darstellung von Infrastrukturen oder die Rolle von technologischer Entwicklung und Unsicherheiten. "Das ist ambitioniert", so Luderer, "aber wir müssen diese Probleme anpacken, um den Klimawandel selbst anzupacken."