Alexander Popp in die neue Lancet-Kommission zur Prävention von Virusübertragungen berufen

12.10.2023 - Alexander Popp, Forschungsgruppenleiter für Landnutzungsmanagement am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), wurde als Kommissionsmitglied in die neu gegründete Lancet-PPATS-Kommission zur Prävention von Virusübertragungen berufen. Die Kommission hat sich das Ziel gesetzt, das Risiko künftiger Pandemien zu verringern und gleichzeitig eine gesündere, nachhaltigere und gerechtere Zukunft zu fördern. Die neue Kommission nimmt ihre Arbeit am 13. Oktober 2023 auf.
Alexander Popp in die neue Lancet-Kommission zur Prävention von Virusübertragungen berufen

Die Kommission mit dem Titel „Prävention von Virusübertragungen: Verringerung des Pandemierisikos durch Primärprävention“ wurde von der Fachzeitschrift „The Lancet“ und dem internationalen Verbund „Preventing Pandemics at the Source (PPATS)“ initiiert. Krankheitserreger, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden, sind der Ursprung der meisten neu auftretenden Infektionskrankheiten beim Menschen. Im Gegensatz zur sekundären Prävention, die während der Covid19-Pandemie im Mittelpunkt stand, zielt die primäre Pandemieprävention darauf ab, zu verhindern, dass Viren überhaupt auf den Menschen übertragen werden.

Alexander Popp, der auch Professor für Nachhaltige Landnutzung und Klimaschutz im Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften an der Universität Kassel ist, wird einer von 28 Kommissionsmitgliedern sein, die Politik, Praxis, Forschung und Recht beraten und Leitlinien für den Umgang mit viralen Spillover-Bedrohungen erarbeiten werden, um das Risiko künftiger Pandemien zu verringern. Die Kommission wird eigene Forschungsarbeiten betreiben und auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Beispiele aus der Praxis ableiten, wie Maßnahmen zur Verhinderung von Spillover-Ereignissen mit anderen Zielstellungen, etwa zur Ernährungssicherheit, zum Klimaschutz sowie dem Schutz der Biodiversität, kombiniert werden können.

Als Kommissionsmitglied wird sich Popp insbesondere der Frage widmen, welche Rolle Veränderungen in der Landnutzung bei der Pandemieprävention spielen können, insbesondere im Zusammenspiel mit dem Schutz von Klima und biologischer Vielfalt. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Übertragung von Krankheitserregern, unter anderem durch Nutztierhaltung, Jagd und Handel mit Wildtieren sowie durch Veränderungen der Landnutzung, wie die Abholzung von Wäldern oder die Intensivierung der Landwirtschaft, verursacht wird. Die vom Menschen herbeigeführten Änderungen der Landnutzung gilt als eine Hauptursache für die Übertragung von Viren von Tieren auf Menschen.

Zusätzlich zu seiner Rolle als Kommissionsmitglied wirkt Alexander Popp an den Berichten des Weltklimarats (IPCC) und des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) mit, ebenfalls mit dem Schwerpunkt nachhaltiges Landnutzungsmanagement. Seit Jahren gehört er laut dem Web of Science-Index zu den 1 Prozent der weltweit am häufigsten zitierten Forschenden.

Mehr über die neue Kommission:

https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(23)01064-4/fulltext

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