Die Politikwissenschaftlerin Dr. Kira Vinke wird mit dem 13. Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis ausgezeichnet

In Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Politikwissenschaften wird Dr. Kira Vinke beim morgigen Einsteintag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert mit dem Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis ausgezeichnet (Pressemitteilung der Stadt Potsdam).
Die Politikwissenschaftlerin Dr. Kira Vinke wird mit dem 13. Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis ausgezeichnet

Dr. Vinke erhält den mit 5000 Euro dotierten Preis für ihre mit „summa cum laude“ bewertete Dissertation „Unsettling Settlements: Cities, Migrants, Climate Change. Rural-Urban Climate Migration as Effective Adaption?“. In ihrer Arbeit zum Thema Klimawandel und Migration untersucht Dr. Vinke die Frage, ob Migration eine effektive Form der Anpassung an den Klimawandel ist. Sie kommt zu dem Schluss, dass viele Menschen, die aus dem komplexen Zusammenwirken von Armut, demographischer Entwicklung und Klimafolgen heraus zur Migration gezwungen werden, oft im Nachhinein schlechter gestellt sind als zuvor. Dr. Vinke statuiert, dass die bisherige Verwendung des Begriffs der Anpassung in der Migrationsdebatte zu kurz greift und formuliert konkrete Empfehlungen für politisches Handeln.

Prof. Dr. Heinz Kleger begründet die Juryentscheidung: „Die Politikwissenschaftlerin untersucht in ihrer aufwendigen interdisziplinären Arbeit das hochaktuelle Thema der Klimamigration. Die Interviews werden vor Ort in Bangladesch und den Marshallinseln durchgeführt, womit sie denen eine Stimme gibt, die weder in wissenschaftlichen noch politischen Diskursen Gehör finden. Dieser Datenfundus ermöglicht bessere Erklärungen und konkrete Handlungsempfehlungen, welche sowohl die Perspektiven der Migranten als auch die Herkunfts- und Zielorte der Migration berücksichtigen.“

Der Oberbürgermeister und Juryvorsitzender Mike Schubert ergänzt: „Nach Ansicht der Jury waren die von den verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen und der Universität Potsdam eingereichten Arbeiten erstklassig.“ Er begrüßt es, dass eine Forschungsarbeit zu einem gesellschaftlich derart relevanten Thema ausgezeichnet wird: „Die Arbeit passt thematisch zum Wissenschaftsstandort Potsdam, rückt die am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung geleistete exzellente Forschung in den Fokus und verdeutlicht das hohe Niveau des wissenschaftlichen Nachwuchses in unserer Region.“

Dr. Kira Vinke freut sich über die Auszeichnung: „Den Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis zu bekommen, motiviert und bestärkt mich, weiter intensiv an Themen zu arbeiten, in denen die Folgen des Klimawandels für das menschliche Zusammenleben im Vordergrund stehen. In Potsdam zu forschen und von der Stadt ausgezeichnet zu werden, macht mich glücklich und ist für mich eine besondere Ehre. Die Auszeichnung bedeutet, dass die Schicksale der Menschen, die an anderen Orten der Welt vom Klimawandel betroffen sind, uns hier nicht unberührt lassen, und wir als Gesellschaft uns den darauffolgenden moralischen Fragen stellen. Ich danke meinen Betreuern Prof. Helga Weisz und Prof. Hans Joachim Schellnhuber für die immerwährende Unterstützung und für ihren Ruf nach einer besseren Zukunft, dem ich mich anschließen konnte.“

Professorin Dr. Helga Weisz vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, die Dr. Vinke während ihrer Dissertationszeit betreut hat, hebt die Bedeutung der Arbeit für das PIK hervor: „Die Frage, wie sich globale Erwärmung auf Migration und auf die dadurch geänderten Lebensbedingungen von Menschen, insbesondere in Entwicklungsländern, auswirken wird, ist für das PIK von zentraler strategischer Bedeutung. Für das PIK ist klar: Weder Klimaschutz noch Anpassung an den Klimawandel können ohne soziale Gerechtigkeit erfolgreich sein. Kira Vinke hat in ihrer Doktorarbeit, für die sie Feldstudien in Bangladesch und auf den Marschallinseln durchgeführt hat, hierzu Pionierarbeit geleistet.“

Neben Oberbürgermeister Mike Schubert gehörten Prof. Dr. Susan Neiman vom Einsteinforum, Prof. Dr. Ulrich Buller, ehem. Forschungsvorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Dr. Rolf Emmermann, ehem. Vorstand des Deutschen Helmholtz Zentrum GFZ, Prof. Dr. Heinz Kleger, ehem. Universität Potsdam, Prof. Dr. Ralf Engbert von der Universität Potsdam sowie Prof. Dr. Bernd Müller-Röber von der Universität Potsdam der Jury an. In diesem Jahr lagen elf Arbeiten vor.

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