Von Wäldern bis zu Mooren: Einmal verlorene Kohlenstoffspeicher des Ökosystems können sich möglicherweise nicht mehr rechtzeitig erholen

01.04.2020 - Ökosysteme wie Moore, Mangroven, Urwälder und Sümpfe spielen eine entscheidende Rolle für die Bindung riesiger Mengen von Kohlenstoff in unserem Erdsystem. Wird die Landnutzung verändert, etwa durch Ausweitung von Ackerflächen, kann der so freigesetzte Kohlenstoff möglicherweise nicht mehr rechtzeitig gebunden werden, um eine globale Erwärmung über 1,5 Grad Celsius hinaus zu vermeiden, wie eine neue Studie unter Leitung von Conservation International zeigt. Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, ist ein Autor der Studie. Diese Ökosysteme sollten besonders geschützt werden, so die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Zeitschrift Nature Climate Change.
Von Wäldern bis zu Mooren: Einmal verlorene Kohlenstoffspeicher des Ökosystems können sich möglicherweise nicht mehr rechtzeitig erholen

"Wir haben immer mehr Beweise dafür, dass ein erheblicher Faktor für das Reißen oder Einhalten der 1,5-Grad-Celsius-Grenze des Pariser Klimaabkommens nicht nur darin besteht, ob wir in der Lage sind, aus fossilen Brennstoffen auszusteigen, sondern auch darin, ob wir die Kohlenstoffspeicher in der Natur sichern", sagt Rockström, der auch Chefwissenschaftler von Conversation International ist. "Hier liefern wir die erste globale Bewertung der Ökosysteme, in denen unsere Zukunft liegt."

Artikel: Allie Goldstein, Will R. Turner, Seth A. Spawn, Kristina J. Anderson Teixeira, Susan Cook-Patton, Joseph Fargione, Holly K. Gibbs, Bronson Griscom, Jennifer H. Hewson, Jennifer F. Howard, Juan Carlos Ledezma, Susan Page, Lian Pin Kohl, Johan Rockström, Jonathan Sanderman, David G. Hole (2020): Protecting irrecoverable carbon in Earth's ecosystems. Nature Climate Change. DOI 10.1038/s41558-020-0738-8

Weblink zum Artikel: https://www.nature.com/articles/s41558-020-0738-8