PIK erläutert in Brüssel soziale Flankierung des neuen Emissionshandels

24.09.2025 – Wie lassen sich die höheren Spritpreise und Heizkosten sozial abfedern, die durch den ab 2027 greifenden zweiten EU-Emissionshandel zu erwarten sind? Darum ging es heute in einer Veranstaltung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) gemeinsam mit dem katholischen Wohlfahrtsverband Caritas sowie dem klima- und dem sozialpolitischen Sprecher der christdemokratischen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Peter Liese und Dennis Radtke. PIK-Direktor Ottmar Edenhofer präsentierte die von Forschenden des Instituts entwickelte Idee eines Gebäudeklimagelds.
PIK erläutert in Brüssel soziale Flankierung des neuen Emissionshandels
Preissignal wirken lassen, aber flankieren: PIK-Direktor Edenhofer (r.) mit Eva Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. Foto: Caritas

Nach dem 2005 gestarteten ersten EU-Emissionshandel für die Energieerzeugung und die energieintensive Industrie (ETS1) bringt der ETS2 ab 2027 eine EU-weite CO₂-Bepreisung auch für Straßenverkehr und Gebäude; in Deutschland ersetzt er die 2021 in diesen Sektoren gestartete nationale Bepreisung. Wie man diesen marktwirtschaftlichen Klimaschutz mit Instrumenten zum sozialen Ausgleich flankieren kann, diskutierte Edenhofer mit den Co-Veranstaltern sowie rund 50 internationalen Medienleuten und Fachleuten aus dem Brüsseler Politikbetrieb in einem Konferenzraum des Europäischen Parlaments.

Laut dem PIK-Direktor entstehen aus dem ETS2 ungleiche Belastungen nicht nur zwischen Arm und Reich, sondern auch innerhalb der Einkommensgruppen, vor allem bedingt durch unterschiedliche Wohnsituationen. Als wirksame und zielgerichtete Kompensation präsentierte Edenhofer das von Forschenden des Instituts entwickelte Konzept eines nach Gebäudegruppen gestaffelten Gebäudeklimagelds, finanziert aus den vollen CO₂-Preis-Einnahmen im Gebäudebereich.

Dieses Instrument kann die individuelle Belastung selbst für Härtefälle ausgleichen, dabei Über- sowie Unterkompensationen vermeiden und trotzdem den Anreiz zum Umrüsten auf fossilfreie Technik erhalten. Veröffentlicht wurde das Konzept im November 2024 vom Berliner Klimaforschungsinstitut MCC, das seit Anfang 2025 zum PIK gehört. Zur damaligen Pressemitteilung und zum wissenschaftlichen Paper geht es hier.

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