EU-Energiekommissar Oettinger besucht PIK

26.06.2012 - Zu einem Gedankenaustausch hat der für Energie zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger diese Woche das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) besucht. Dabei ließ er sich in drei Vorträgen über aktuelle Forschung zum Klimawandel und über wissenschaftliche Erkenntnisse zu Chancen und Risiken beim Umbau des Energiesystems informieren. Oettinger zeigte sich beeindruckt „von der profunden und objektiven Darstellung“. Er lud die Forscher zu Fachgesprächen nach Brüssel ein, „um den Gesprächsfaden mit ihnen zu halten“.
EU-Energiekommissar Oettinger besucht PIK

Mit PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber hatte sich Oettinger zuvor im kleinen Kreis getroffen. „Kommissar Oettinger ist davon überzeugt, dass die deutsche Energiewende nur gelingen kann, wenn sie im europäischen und globalen Maßstabe weiter gedacht wird“, erklärte Schellnhuber. „Für die Entwicklung entsprechender Strategien kann und wird das PIK umfassende Analysen bereit stellen.“ Die Wissenschaft sei bereit, ihren Beitrag zu leisten. Entsprechende Modelle stehen am PIK zur Verfügung.

Über neue Studien zu Hitzewellen und Meeresspiegelanstieg informierte den Kommissar in der großen Kuppel des Instituts Stefan Rahmstorf, Forschungsbereichsleiter Erdsystemanalyse. Der Klimawandel ist Hintergrund des geplanten Umbaus des europäischen Energiesystems. Von neuen und groß angelegten Vergleichen von Computersimulationen zur Zukunft der Energiesysteme sprach Brigitte Knopf, Leiterin der Forschungsgruppe zu Energiestrategien Europa und Deutschland. Die Modellvergleiche erlaubten es, robuste Erkenntnisse etwa zur Entwicklung von Strompreisen in Abhängigkeit von Klimaschutzzielen und Technologieausbau zu gewinnen, erklärte sie. Das PIK koordiniert diesen Modellvergleich, an dem neben europäischen Forschern auch Teams aus den USA und China teilnehmen. Für die Arbeitsgruppe III des Weltklimarats IPCC stellte dessen Stabs-Leiter Jan Minx Ergebnisse des Sonderberichts zu den Erneuerbaren Energien vor. Er wies dabei auf die enorme Bedeutung des Ausbaus von Energiespeichern und Stromleitungen hin.