10 neue Erkenntnisse der Klimawissenschaft 2021

4.11.2021 - Während die zunehmenden Auswirkungen der sich verschärfenden Klimakrise rund um den Globus immer deutlicher sichtbar werden, weisen führende Forschende auf der COP26 auf dringende und miteinander verknüpfte Risiken und Lösungen hin. Die Reihe "10 neue Erkenntnisse in der Klimawissenschaft" ist ein Aufstellung der dringendsten Forschungsergebnisse und neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die dazu beitragen sollen, unmittelbare und gerechte Veränderungen in allen Sektoren herbeizuführen, um einen sicheren und bewohnbaren Planeten zu erhalten.
10 neue Erkenntnisse der Klimawissenschaft 2021
Zusammenhängende Klimaauswirkungen (Grafik angepasst von Wunderling et al, 2021)

Die wichtigsten Erkenntnisse in diesem Jahr:

  1. Eine Stabilisierung der Erwärmung bei 1,5°C ist immer noch möglich, aber es sind sofortige und drastische globale Maßnahmen erforderlich.
  2. Der rasche Anstieg der Methan- und Lachgasemissionen bringt uns auf den Weg zu einer Erwärmung von 2,7°C.
  3.  Großbrände - der Klimawandel führt dazu, dass extreme Brände neue Dimensionen mit extremen Auswirkungen erreichen.
  4. Kippeffekte des Klimas bringen hohe Risiken mit sich.
  5. Globale Klimamaßnahmen müssen gerecht sein.
  6. Die Unterstützung von Verhaltensänderungen in den Haushalten ist eine entscheidende, aber oft übersehene Möglichkeit für Klimaschutzmaßnahmen.
  7. Politische Herausforderungen behindern die Wirksamkeit von Kohlenstoffpreisen.
  8. Naturbasierte Lösungen sind entscheidend für den Weg nach Paris - aber es ist essentiell, sich das Kleingedruckte anzuschauen.
  9. Die Widerstandsfähigkeit von Meeresökosystemen kann durch klimaangepasste Erhaltung und Bewirtschaftung sowie durch globale Verantwortlichkeit verbessert werden.
  10. Die Kosten für die Eindämmung des Klimawandels lassen sich durch die zahlreichen unmittelbaren Vorteile für die Gesundheit von Mensch und Natur rechtfertigen.

"Die Wissenschaft ist sich darüber im Klaren, dass eine globale Erwärmung von mehr als 1,5°C die Menschen und Gesellschaften auf der ganzen Welt vor große Herausforderungen stellt und das Risiko erhöht, dass kritische Kipppunkte überschritten werden, die den Zustand des Klimasystems regulieren", sagt Prof. Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Ko-Vorsitzender der Earth League. "Wir wissen nicht genau, bei welchem Temperaturanstieg die Kippelemente von einer dämpfenden zu einer sich selbst verstärkenden globalen Erwärmung übergehen, aber es wird immer klarer, dass wir so weit wie möglich von 2°C entfernt bleiben müssen. Das macht Kippelemente wie den grönländischen Eisschild und unsere großen Waldsysteme zu unseren neuen globalen Gemeingütern, die von der Weltgemeinschaft verwaltet werden müssen, um unsere Zukunft auf der Erde zu sichern."



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