Laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist Zentralasien durch den Klimawandel stark betroffen. Die mittlere Jahrestemperatur stieg in den letzten 60 Jahren von 0,18 auf 0,42 °C pro Jahrzehnt. Die künftigen Änderungen der Jahresmitteltemperatur über Zentralasien werden im Vergleich zum globalen Mittelwert höher ausfallen, mit einem Anstieg um mehr als 5 °C bis zum Ende des Jahrhunderts und bis zu 6,5 °C in den Sommermonaten unter dem RCP 8.5 Szenario.
Klimaveränderungen können schwerwiegende Auswirkungen auf die natürlichen Bedingungen, die Wasserressourcen, die Land- und Forstwirtschaft, die menschliche Gesundheit und die wirtschaftliche Entwicklung der zentralasiatischen Länder und insbesondere Usbekistans haben.
Dennoch wurde das Thema Klimawandel im Bereich der Zentralasienforschung vernachlässigt. Eine aktuelle Studie zeigt, dass nur 0,24 % der wissenschaftlichen Artikel in acht für die Zentralasienforschung wichtigen Zeitschriften dem Klimawandel gewidmet waren.
Aus diesem Grund ist eine komplexe Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels und der Anpassungsmaßnahmen für das Land und seine Entwicklung unerlässlich.
Das Projekt zielt darauf ab, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen, das Potenzial erneuerbarer Energien und die Gesundheit der Bevölkerung in Usbekistan, insbesondere in der Region Taschkent, zu bewerten. Es wird in Zusammenarbeit mit usbekischen Partnern im Rahmen von vier Arbeitspaketen durchgeführt: Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit und die Wasserkraftproduktion, das Potenzial der Wind- und Solarenergieerzeugung und die Gesundheit in der Region Taschkent sowie Aufbau von Kapazitäten und Entwicklung eines akademischen Plans. Die Ergebnisse des Projekts werden zur Verbesserung der staatlichen Entwicklungspläne und Energiestrategien, zur Übertragung fortschrittlicher statistischer Methoden auf Uzhydromet und zur Vermittlung von klimawissenschaftlichen Kenntnissen an Studenten und Entscheidungsträger genutzt.
Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist eine umfassende Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen, das Potenzial für erneuerbare Energien und die Gesundheit der Bevölkerung in Usbekistan mit einem Schwerpunkt auf der Region Taschkent.
Am PIK werden Klimaprojektionen und mithilfe des SWIM-Modells unfangreiche hydrologische Simualtionen der Region Taschkent durchgeführt, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit und die Wasserkraftproduktion und auf das Potenzial zur Erzeugung von Wind- und Sonnenenergie bewerten zu können. Zudem ist das PIK für die Datensammlung, Qualitätskontrolle und Datenaufbereitung im Bezug auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Bevölkerung in Usbekistan verantwortlich.
