Infrastrukturgipfel: Levermann setzt Akzent auf Klimaprobleme

14.04.2011 - „Wer Infrastruktur plant, ohne das Klima zu berücksichtigen, kann es auch lassen“ – mit dieser Aussage hat Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bei einer hochrangigen Konferenz in Berlin diese Woche einen eigenen Akzent gesetzt. An dem so genannten Infrastrukturgipfel nahmen unter anderem der Bundesverkehrsminister, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, der Chef der Telekom-Tochter T-Systems und die Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur teil. Veranstalter war das Handelsblatt. Als Professor für die Dynamik des Klimasystems hielt Levermann die Abschluss-Keynote.
Infrastrukturgipfel: Levermann setzt Akzent auf Klimaprobleme

Ungebremster Klimawandel würde möglicherweise auf Dauer die Infrastruktur – etwa Verkehrswege oder Energieversorgung – gefährden. Extremereignisse wie Überschwemmungen seien eine Folge des in Grenzen bereits unvermeidlichen Klimawandels, erklärte Levermann. Anpassung sei hier das Stichwort, Infrastruktur müsse widerstandsfähig sein. Zugleich müsse aber vermieden werden, dass die Erderwärmung kritische Grenzen überschreitet. Deshalb sollte die Infrastruktur so ausgelegt werden, dass die kontinentalen Energienetze robust genug sind für einen neuen Energiemix – und dass Transportwege energieeffizient sind.

Auf 4100 Milliarden US-Dollar wird heute der weltweite Bedarf an Investitionen in Infrastruktur bis 2030 geschätzt, hieß es bei den Veranstaltern. Wegen der Langlebigkeit von Infrastruktur entscheiden die Investitionsmaßnahmen für Jahrzehnte auch über die Menge des Ausstoßes von Treibhausgasen in den Sektoren Energie und Transport.