Klimaanpassung und Dekarbonisierung im Gebäudebereich – Wissenschaftsplattform Klimaschutz diskutiert Strategien für mehr Klimaresilienz

20.10.2025 - Wie können Städte, Länder und Bund die Anpassung an den Klimawandel vorantreiben? Wie wird der Gebäudebereich klimaneutral? Diese Fragen standen im Zentrum eines Policy-Roundtables der Wissenschaftsplattform Klimaschutz (WPKS). Die Veranstaltung brachte Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung und Forschung zusammen, um aktuelle wissenschaftliche Empfehlungen vorzustellen und zu diskutieren. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, das die WPKS fördert, war ebenfalls mit Grußworten vertreten.
Klimaanpassung und Dekarbonisierung im Gebäudebereich – Wissenschaftsplattform Klimaschutz diskutiert Strategien für mehr Klimaresilienz
v.l.n.r. Daniel Rudolf (BMFTR), Dr. Verena Hebbecker (BMFTR), Prof. Dr. Sabine Schlacke (WPKS), Prof. Dr. Ottmar Edenhofer (WPKS), Prof. Dr. Karen Pittel (WPKS) und Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka (WPKS). © André Wagenzik

Im ersten Teil der Veranstaltung, die am 16.10.2025 im Fraunhofer ENIQ in Berlin und online stattfand, ging es um die Klimaanpassungspolitik in Deutschland. Mit dem neuen Klimaanpassungsgesetz und der nationalen Strategie sind wichtige Grundlagen geschaffen, doch die Umsetzung bleibt komplex. Wie lassen sich die staatlichen Ebenen besser koordinieren, Finanzierungsstrukturen stärken und auch private Vorsorge fördern? Die WPKS stellte zentrale Erkenntnisse der aktuellen Auftragsstudie „Finanzielle Implikationen des Klimawandels – Finanzierung von Klimaanpassung und Klimaresilienz öffentlicher Haushalte“ und Empfehlungen ihres demnächst erscheinenden Politikpapiers vor und diskutierte anschließend mit den Teilnehmenden konkrete Ansatzpunkte für wirksameres Handeln.
Die Diskussion im Rahmen des Policy Roundtables unterstrich den Bedarf für eine Standardisierung in der Bewertung von Klimarisiken und Finanzierungsbedarfen. Zugleich machte sie deutlich, dass sowohl die Standardisierung als auch die Bereitstellung der notwendigen Daten mit erheblichen methodischen Herausforderungen verbunden sind. Ein weiterer zentraler Punkt war die Abgrenzung der Klimaanpassung von anderen staatlichen Aufgaben und damit auch den Synergien zwischen diesen Aufgaben und Klimaanpassung. Diese Synergien können zwar Finanzierungsbedarfe mindern, erschweren jedoch die Entwicklung gezielter Instrumente zur Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen

Der zweite Themenblock widmete sich der Dekarbonisierung des Gebäudebereichs. Hier standen Fragen der Sanierungstiefe, der Wirtschaftlichkeit und der Integration klimaneutraler Heiztechnologien im Mittelpunkt. Die WPKS präsentierte laufende Arbeiten zu Wechselwirkungen zwischen Gebäudesanierung, Energieversorgung und Emissionsminderung und erörterte mit den Fachleuten, welche regulatorischen Rahmenbedingungen die Transformation beschleunigen können.
Der Austausch mit Teilnehmenden aus Bund, Ländern, Kommunen und den zuständigen Fachbehörden bestätigte die Relevanz einer systemischen Betrachtung im Gebäudebereich. Die Rückmeldungen unterstrichen die Bedeutung einer integrierten Betrachtung, wie sie in den Arbeiten der WPKS verfolgt wird. Darüber hinaus gab es wichtige Hinweise zu Aspekten der Dekarbonisierung des Gebäudebereichs, die im Rahmen der WPKS in Zukunft weiter vertieft diskutiert werden.

Kontakt:

Rebekka Eick
Stab der wissenschaftlichen Direktoren
Projektkoordinatorin Wissenschaftsplattform Klimaschutz
Tel: +49 331 288 2519
E-Mail: wpks@pik-potsdam.de