Zahlen

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+1°C = -5% Wachstum

+1°C = -5% Wachstum

Tägliche Temperaturschwankungen, also kurzfristige Variabilität, hat einen erheblichen Einfluss auf das gesamtwirtschaftliche Wachstum, so ein Artikel von Maximilian Kotz et al, der in Nature Climate Change veröffentlicht wurde. Erhöht sich diese Variabilität um ein Grad Celsius, wird das Wirtschaftswachstum im Durchschnitt um 5 Prozentpunkte reduziert. Besonders betroffen sind Volkswirtschaften in einkommensschwachen Regionen des globalen Südens, wo die saisonalen Temperaturunterschiede bis zu 3°C betragen können und Bauern und Kleinunternehmer noch keine Resilienz gegen Temperaturschwankungen kultiviert haben. Dies steht im Gegensatz zu den Volkswirtschaften in Kanada oder Russland, wo die durchschnittliche monatliche Temperatur innerhalb eines Jahres um mehr als 40°C schwankt und die Wirtschaftsakteure besser darauf vorbereitet zu sein scheinen, mit täglichen Temperaturschwankungen umzugehen, als in Regionen mit niedrigen Breitengraden.

3 Millionen Jahre

3 Millionen Jahre

Ablagerungen auf dem Boden der Ozeane und Modellrechnungen bestätigen: In den vergangenen drei Millionen Jahren lag die globale Mitteltemperatur nie mehr als zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau, bei schwankendem CO2-Gehalt in der Atmosphäre. Dort hat sich seit Beginn der Industrialisierung durch das Verfeuern von Kohle, Öl und Gas mehr CO2 angesammelt als wahrscheinlich je zuvor in den drei Millionen Jahren. In unserem Jahrhundert droht deshalb ohne wirkungsvolle Klimapolitik erstmals eine folgenreiche Überschreitung der 2-Grad-Grenze globaler Erwärmung.

10 Tage = -1% Wachstum

10 Tage = -1% Wachstum

Das Wirtschaftswachstum geht zurück, wenn die Zahl der Regentage und der Tage mit extremen Regenfällen zunimmt. PIK-Forschende zeigen in einer Studie, dass statistisch gesehen 10 nasse Tage mehr im Jahr das Wirtschaftswachstum einer Region um 1% verringern. Am stärksten betroffen sind reiche Länder, darin vor allem der Industrie- und der Dienstleistungssektor. Die Analyse von Daten aus mehr als 1.500 Regionen über die letzten 40 Jahre zeigt einen klaren Zusammenhang und legt nahe, dass mehr (Stark-)Regentage, die durch den vom Menschen verursachten Klimawandel gefördert werden, der Weltwirtschaft schaden werden.

11 Proxy-Datenreihen

11 Proxy-Datenreihen

Noch nie in über 1000 Jahren war das Golfstrom-System (auch bekannt als Atlantische Meridionale Umwälzströmung AMOC) so schwach wie in den letzten Jahrzehnten. Belege für die Abschwächung haben PIK Forscherinnen und Forscher mithilfe von 11 Proxy-Datenreihen (Informationen aus so genannten Klimaarchiven wie Ozeansedimenten, Korallen etc) ermittelt: Konkret haben sie 11 unabhängige Datenreihen aus dem Nordatlantik zusammengestellt, fast alle aus Tiefsee-Sedimentbohrkernen, welche ein konsistentes Bild über die Fließeigenschaften des Golfstrom-Systems und seine Abschwächung in den letzten 70 Jahren geben. Die Verlangsamung hängt wahrscheinlich mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel zusammen.

99% der Industrie

99% der Industrie

Fast der gesamte Energiebedarf der Industrie in Europa kann bis 2050 mit sauberem Strom gedeckt werden. Potsdamer Forscher haben gezeigt, dass der Ersatz von fossilen Brennstoffen durch CO2-armen Strom ist der Schlüssel zur Stabilisierung unseres Klimas. 78% des Energiebedarfs der Industrie sind mit bereits etablierten Technologien elektrifizierbar ist, während 99% mit zusätzlich in der Entwicklung befindlichen Technologien erreicht werden können. Allerdings führt die Elektrifizierung der Industrie nur dann zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen, wenn die Stromerzeugung grüner wird. Wenn wir dies tun, in Übereinstimmung mit den Zielen des europäischen Green Deals, würden die energiebedingten Industrieemissionen bis Mitte des Jahrhunderts minimal werden, so dass nur noch Prozessemissionen aus chemischen Reaktionen und Ähnlichem übrig bleiben, die etwa ein Fünftel der derzeitigen Industrieemissionen ausmachen.

100 Coronaviren

100 Coronaviren

Im Laufe des letzten Jahrhunderts haben die globalen Treibhausgasemissionen zu einem starken Anstieg der Anzahl an Fledermausarten in der südchinesischen Provinz Yunnan geführt. Fledermäuse in diesem Gebiet gelten als die ursprünglichen Überträger von SARS-CoV-2, dem Virus, das Covid-19 verursacht. Forscher aus Potsdam, Cambridge und Hawaii zeigten in einer Studie, dass es durch den Klimawandel zu Verschiebungen in der natürlichen Vegetation der Region kam – so konnten sich ca. 40 Fledermausarten, die Träger von ca. 100 Coronaviren sind, in neu geeignete Lebensräume ausbreiten. Dieser Prozess hat sehr wahrscheinlich neue Gelegenheiten für die Übertragung oder Entwicklung von Viren geschaffen, was möglicherweise die Übertragung auf den Menschen begünstigt hat. Der Klimawandel könnte somit eine wichtige Rolle bei dem Ausbruch von SARS-CoV-2 gespielt haben.