Zum Vorschlag der EU-Kommission zur nächsten ETS-Handelsperiode

13.07.2015 - Am Mittwoch wird die Kommission über Änderungen der kostenlosen Zuteilung von Emissionsrechten beraten.

Dazu Ottmar Edenhofer, Vize-Direktor und Chef-Ökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung:

"Statt nur bei der Zuteilung kostenloser Emissionsrechte rumzuschrauben, würde es dem Klimaschutz mehr helfen, den europäischen Emissionshandel auf den Prüfstand zu stellen. So klar es ist, dass bislang zuviele Emissionsrechte verschenkt wurden: Wirklich wirksam wäre es, erstens einen Mindestpreis für die bislang zu billigen CO2-Emissions-Berechtigungsscheine einzuführen. Das würde die Erwartungen der Investoren stabilisieren, damit sie Geld in die Entwicklung sauberer Technologien stecken. Und zweitens würde ein Mindestpreis helfen, dass Regierungen ihre eigene nationale Klima- und Energiepolitik betreiben können. Im jetzigen europäischen Emissionshandel werden die nationalen Zusatzanstrengungen, z.B. von Deutschland, zunichte gemacht, weil diese den Preis für Emissionsrechte einfach senken und die europäischen Emissionen werden nicht gesenkt. Bei einem Mindestpreis würden die deutschen Zusatzanstrengungen auch auf europäischer Ebene zu einer Emissionsreduktion führen."