Petersberger Klimadialog: Wer wissensbasierte Entscheidungen will, sollte das Wissen nicht ignorieren

06.05.2013 - In Berlin beginnt morgen der vierte Petersberger Klimadialog. Unter dem Motto "Shaping the future" werden Fragen des internationalen Klimaschutzes in Vorbereitung auf die nächste Klimakonferenz diskutiert.

Dazu Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der die Dinner Speech am Montagabend halten wird:

Der Petersberger Klimadialog ist der Versuch, wissensbasierte Entscheidungen zu fördern. Es ist gut, dass die Stimme der Wissenschaft gehört wird, denn wer eine wissensbasierte Strategie will, sollte das Wissen nicht ignorieren!

Die Forschung ist komplex, aber nicht kontrovers. Wir wissen, dass mehr (Sonnen-) Energie in das Klimasystem gelangt als von unserem Planeten ins Weltall zurückgestrahlt wird. Der Grund dafür sind die Treibhausgase, die sich in der Atmosphäre durch die Aktivitäten des Menschen angesammelt haben. Diese Einsicht wird sich durch weitere Forschung nicht ändern.

Die Hinweise sind nicht vollständig, aber überzeugend. Wir wissen, dass die negativen Folgen einer raschen Erwärmung um mehrere Grad schwerer wiegen werden als die positiven, und dass die Risiken sprunghaft mit der globalen Mitteltemperatur steigen können. Deshalb rechtfertigen alle Kosten-Nutzen-Analysen und das Vorsorgeprinzip das politische 2°-Ziel. Zukünftige Forschung könnte darauf hindeuten, dieses Ziel eher zu verstärken als zu verschieben.