„March for Science“ – gegen den Angriff auf die Aufklärung

19.04.2017 - Als „Angriff auf die Aufklärung“ hat der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, den postfaktischen Populismus in einem Gastbeitrag für die führende Wochenzeitung „Zeit“ bezeichnet. In mehr als 500 Städten weltweit findet am 22. April der „March for Science“ statt – Demonstrationen für die Wissenschaft. Schellnhuber unterstützt die Aktionen in Deutschland. Auch andere Forscher des PIK sind mit dabei, eine ganze Reihe von ihnen hat sich bereits im Vorfeld zu Wort gemeldet.
„March for Science“ – gegen den Angriff auf die Aufklärung

„Wenn Tatsachen zur Seite gewischt werden“, so Schellnhuber, sei dies eine Attacke „auf das Denken von Kant, Voltaire und Benjamin Franklin.“ Die Gründungsväter der Aufklärung legten die Grundlage für unsere moderne Welt, indem sie die wissenschaftliche Methodik etablierten. Zugleich hatten sie erklärt, dass „die aufgefundenen Wahrheiten nach Maßgabe der humanistischen Werte in den Dienst der Gesellschaft“ gestellt werden sollen, so Schellnhuber. „Das bedeutet, Mitverantwortung für die Nutzung und Nichtnutzung der eigenen Erkenntnisse zu übernehmen. Die Aufklärung fordert Engagement für Toleranz, Meinungsfreiheit, Bürgerrechte. Es ist kein Zufall, wenn neopopulistische Kräfte in den USA und in Europa beides attackieren: das Prinzip der Vernunft wie dessen Einbettung in ein Wertesystem der Menschlichkeit. Bezeichnenderweise hetzt die AfD gegen Wissenschaft genauso wie gegen Flüchtlinge.“

Der deutsche „March for Science“ wird von allen nationalen Wissenschaftsorganisationen unterstützt, von der Leibniz-Gemeinschaft, zu der auch das PIK gehört, bis zur Deutschen Forschungs-Gemeinschaft. An dem Berliner Marsch nehmen auch mehrere PIK-Forscherinnen und –forscher teil.

 

Mehr Informationen zum "March for Science Germany": http://marchforscience.de/
Mehr Informationen zum "March for Science Berlin": http://marchforscienceberlin.de/