IPCC-Bericht zu den Auswirkungen des Klimawandels: Welternährung, Wetterextreme

31.03.2014 - Heute früh hat der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) im japanischen Yokohama seinen Bericht zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Natur vorgelegt. Hierzu die beiden Leiter des Forschungsbereichs "Klimafolgen und Vulnerabilität" am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, die beide nicht zu den Autoren des Berichts gehören, deren Forschungsarbeiten aber in diesen eingegangen sind.

Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe, Meteorologe und Forschungsbereichsleiter "Klimawirkung und Vulnerabilität" am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung:

"Extreme wie Hitzewellen oder Überschwemmungen nehmen zu, wenn weiter soviel Treibhausgase aus der Verbrennung von Kohle und Öl in die Atmosphäre geblasen werden. Wir verändern damit die Energiebilanz unseres Planeten - und stören Windströmungen und Niederschlagsmuster. Das Ergebnis sind Wetter-Extreme: Diese haben sich in den vergangenen drei Jahrzehnten bereits verdoppelt, und der Trend weist weiter nach oben. Sie treffen uns in Europa und den USA schmerzhaft, besonders hart aber die Menschen in den armen Ländern der Welt, wie der Bericht jetzt beeindruckend vor Augen führt."

Dazu Hermann Lotze-Campen, Agrar-Ökonom und Forschungsbereichsleiter "Klimawirkung und Vulnerabilität" am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung:

"Wird der Klimawandel nicht gebremst, hat das Folgen dafür, was wir weltweit auf dem Teller haben - und was wir dafür bezahlen. Der Bericht zeigt klar: Ernten werden ohne Anpassung unter globaler Erwärmung öfter schlechter als besser, und das kann auf dem Weltmarkt die Preise für Nahrungsmittel hochtreiben. Das passiert nicht immer und überall, und an manchen Punkten forschen wir noch weiter. Aber das Risiko ist deutlich genug."