Debatte im Vorfeld der Klimaverhandlungen in Paris

10.09.2015 - Was steht bei der nächsten Klimakonferenz, der COP21 im Dezember, zur Debatte? Dazu trafen sich diese Woche die Mitarbeiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung für einen Austausch von Einblicken und Ideen. Es gab eine Vielzahl von Beiträgen von verschiedenen Wissenschaftlern zum neuesten Stand der Forschung und eine lebhafte Diskussion.
Debatte im Vorfeld der Klimaverhandlungen in Paris

Die Wissenschaftler diskutierten die Konsequenzen kurzfristiger Strategien für die 2°-Grenze und den Bedarf einer glaubwürdigen Politik, um einen weiteren Ausbau kohlenstoffintensiver Infrastrukturen, die langfristig wirksamen Klimaschutz erschweren, zu vermeiden. Gunnar Luderer und Carl-Friedrich Schleußner lieferten hierzu Inputs. Derzeit ist die Welt noch nicht auf dem Pfad zu einer Eingrenzung des Klimawandels auf höchstens zwei Grad, was auch eine Analyse der bisher eingereichten Intended Nationally Determined Contributions (INDCs), also der von den Ländern im Vorfeld der COP21 angekündigten Emissionsreduktionsmaßnahmen, zeigte. Die meisten sind für ein rentables Erreichen der 2°-Grenze nicht ambitioniert genug, wie Louise Jefferey und Christoph Bertram zeigten.

Auch eher theoretische Ansätze zum Problem von Klimaverhandlungen wurden vorgestellt, etwa von Detlef Sprinz und Jobst Heitzig. Über "policy assessments" als Mittel um Dynamik zu befördern sprach Michael Pahle. Schließlich drehte sich die Diskussion aber darum, worum es in Paris letzten Endes geht - die Risiken des Klimawandels, vorgestellt von Katja Frieler. Zu den möglichen Folgen eines ungebremsten Klimawandels gehören etwa eine Zunahme der Temperaturextreme oder möglicherweise langfristig Steigerungen der Getreidepreise bis 2050, um nur einige Beispiele aus der aktuellen Forschung zu nennen, die in dem offen angelegten Forum diskutiert wurden.