COP19: Global koordinierte Anpassungsmaßnahmen gehören ebenso auf die Agenda wie die Vermeidung des Unkontrollierbaren

18.11.2013 - Diese Woche kommen die Umweltminister zum "High Level Segment" der internationalen Klimaverhandlungen. In Warschau sollen Fortschritte auf dem Weg zu einem Klima-Abkommen vereinbart werden. Dabei geht es auch um eine mögliche Anpassung an Klimaveränderungen.

Dazu Anders Levermann, Forschungsbereichsleiter "Nachhaltige Lösungsstrategien" am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung:

"Bereits jetzt haben wir durch unsere Treibhausgas-Emissionen eine Erderwärmung in Gang gebracht, deren Folgen uns noch über viele hundert Jahre beschäftigen werden – etwa den Anstieg des Meeresspiegels. Und lange bevor wir die Grenzen dessen erreichen, was wir dem Planeten zumuten können, werden wir an die Grenzen unserer eigenen Anpassungsfähigkeit stoßen. Wo genau diese Grenzen liegen, ob bei drei, vier, fünf oder erst bei sechs Grad Erwärmung, vermag heute noch niemand zu sagen. Jenseits des 2-Grad-Ziels der internationalen Klimapolitik steigen die Risiken für unsere moderne Gesellschaft mit ihrer komplexen Infrastruktur immer mehr an, aber bereits vorher verändert die Erwärmung unsere Welt. Wetterextreme wie die Hitze in Nordamerika, Russland, Australien und Europa, Überflutungen wie in Pakistan und Wirbelstürme wie derzeit in Asien, werden sich unter Erwärmung verstärken. Global koordinierte Anpassungsmaßnahmen gehören deshalb ebenso auf die Agenda von Warschau wie die Vermeidung des Unkontrollierbaren. Beides ist nichts anderes als vernünftiges Risikomanagement."