„Schmerzhaft spürbar wird der Klimawandel zuerst in den verwundbaren Regionen“: Zweiter Report für die Weltbank

19.06.2013 - Das Risiko von Missernten in Afrika unterhalb der Sahara, Extreme von Wasserknappheit und zuviel Wasser in Südasien, Überschwemmungen in Städten Südost-Asiens – das sind nur einige der möglichen Folgen ungebremsten Klimawandels. Untersucht werden sie in dem zweiten Report des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Climate Analytics im Auftrag der Weltbank: „Turn down the Heat II: Climate Extremes, Regional Impacts, and the Case for Resilience“. Die Analyse zeigt den Stand der Forschung zu den Folgen des Klimawandels in einer bis zum Ende dieses Jahrhunderts um bis zu vier Grad wärmeren Welt. Sie wurde heute in London vorgestellt.
„Schmerzhaft spürbar wird der Klimawandel zuerst in den verwundbaren Regionen“: Zweiter Report für die Weltbank

„Schmerzhaft spürbar wird der Klimawandel zuerst in den verwundbaren Regionen“, sagt Hans Joachim Schellnhuber, Leit-Autor des Berichts und Direktor des PIK. „Wir haben Narrative entwickelt für die ernsten Risiken im sub-saharischen Afrika, Südasien und Südost-Asien, die wohl bei allen weiteren Planungen in diesen Regionen berücksichtigt werden müssen. Es wird immer deutlicher, dass Klimapolitik und Entwicklungspolitik keine Gegensätze sind, sondern Hand in Hand gehen.“

Die Weltbank betont, dass der Klimawandel das Potenzial hat, Millionen Menschen in der Armutsfalle gefangen zu halten, besonders in den Tropen. Allerdings sei eine andere Zukunft möglich, erklärt Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. „Wir können Städten helfen, sauberer zu werden, und widerstandsfähig gegen das Klima. Wir können landwirtschaftliche Methoden entwickeln, die klug auf die Herausforderung Klimawandel reagieren, und wir können innovative Wege finden, Energie-Effizienz und die Leistungsfähigkeit der Erneuerbaren zu steigern. Wir können mit den Ländern zusammenarbeiten, um schädliche Subventionen für fossile Brennstoffe zurück zu drängen und dabei zu helfen, dass letztlich Emissionen einen Preis bekommen. Wir sind entschlossen, den Ländern beim Finden von Lösungen zu helfen. Allerdings ist die Wissenschaft sehr klar: Es gibt keinen Ersatz für ehrgeizige nationale Ziele zur Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen, und die Last der Emissionsreduktionen liegt bei einigen wenigen großen Wirtschaftsmächten.“

Teils in Reaktion auf die Erkenntnisse aus den zwei „Turn down the Heat“-Berichten hat die Weltbank-Gruppe ihren Einsatz für das Vermeiden von Klimawandel, für Anpassung und Katastrophenschutz verstärkt. Sie will zunehmend alle ihre Aktivitäten durch eine ‚Klima-Brille’ betrachten. Bereits heute hilft die Bank 130 Ländern beim Handeln gegen den Klimawandel.

 

Link zum vollständigen Bericht (PDF)

Weblink zu mehr Informatione der World Bank: http://www.worldbank.org/en/news/press-release/2013/06/19/warmer-world-will-keep-millions-of-people-trapped-in-poverty-says-new-report

Weblink zu einer Infografik der World Bank: http://www.worldbank.org/en/news/feature/2013/06/19/Infographic-Climate-Change-in-Sub-Saharan-Africa-South-Asia-South-East-Asia