GLOWA-Elbe

Auswirkungen des globalen Wandels auf Umwelt und Gesellschaft im Elbegebiet


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GLOWA-Elbe Buch 2008
(englische Ausgabe)



GLOWA-Elbe Buch 2005
(deutsche Ausgabe)

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Teilaufgaben:

II-1 Systematisierung des Entwicklungsrahmens
Verantwortlich: Prof. Dr. Volkmar Hartje (TUB)
Sämtliche Untersuchungen im GLOWA Elbe Verbund werden durch den Integrativen Methodischen Ansatz (IMA) koordiniert. Dabei ist es die Aufgabe dieses Vorhabens, den jeweiligen Entwicklungsrahmen für die zu untersuchenden Szenarien abzuleiten. Die Konsistenz aller Randannahmen innerhalb des Modellverbundes für die jeweiligen Szenarien muss gewährleistet werden. Bei der Weiterentwicklung der aus GLOWA I vorliegenden Szenarien soll möglichst auf bereits ausgearbeitete Szenarien für Deutschland und die EU zurückgegriffen werden.

II-2 Aufbau eines sozioökonomischen GIS
Verantwortlich: Prof. Dr. Volkmar Hartje (TUB)
Grundlage für die Arbeiten im Vorhaben ist ein sozioökonomisches GIS, mit welchem eine einheitliche räumliche Gliederung und Typisierung von Wassernutzern, Nährstoffemittenten und Standorten festgelegt wird. Diese muss von allen Projektteilneh-mern akzeptiert werden können. Mit Hilfe der im GIS festgelegten Topologie und Typologie werden gleichzeitig die Schnittstellen zu den Untersuchungen in den Konflikt-bereichen (VH III - IV) definiert. Es wird zunächst eine einheitliche Typologisierung der Standorte (Hydrotope), Wassernutzer, Nährstoffemittenten und räumlichen Gliede-rungen vorgenommen. Dann wir eine entsprechende Datenbasis von allen beteiligten Partnern nach einheitlich definierten Datenbankstrukturen erarbeitet. Die räumliche und sachliche Differenzierung orientiert sich an der Auflösung, welche für die am Gewässernetz orientierten Modelle (ArcGRM und MONERIS) erforderlich ist. Im Rahmen dieser Teilaufgabe erfolgt eine gemeinsame Bestandsaufnahme aller im Verbund vor-handenen, relevanten Typologien und räumlichen Geometrien.

II-3 Modellierung der regionalen Klimaentwicklung
Verantwortlich: Dr. Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe (PIK)
Mit Hilfe des in der ersten Projektphase entwickelten Szenarienmodells werden für alle Stationen im Elbeeinzugsgebiet Untersuchungen zu den meteorologischen Größen Temperatur, Niederschlag, Schwüle und Trockenheitsindex (SPI) durchgeführt. Die Untersuchungen erfolgen immer hinsichtlich der zeitlichen Änderungen der angeführten statistischen Charakteristika, in der Regel nach Jahreszeiten aufgeschlüsselt. Die zeitlichen Änderungen der Extreme werden ins Verhältnis zu der mittleren klimatischen Entwicklung in diesem Zeitraum gesetzt. Damit kann die zukünftige Entwicklung der mittleren Verhältnisse und die der Extreme im Vergleich mit dem heutigen Klima abgeschätzt werden. Zusätzlich ist geplant, das Wandelszenarium um die tschechischen Teile des Elbeeinzugsgebietes zu erweitern sowie das Szenarienmodell hinsichtlich einer objektiven Bestimmung der wahrscheinlichsten Realisierung zu verbes-sern. Anhand der genannten Untersuchungen, die mit den Daten der einzelnen Stati-onen durchgeführt werden, ist es möglich, Gebiete, die besonders durch extreme Ereignisse gefährdet sind, abzugrenzen. Eine zeitliche Betrachtung, liefert dann Aussa-gen über Veränderungen dieser Gebiete hinsichtlich ihrer Ausdehnung und Lage. Die Abgrenzung der Gebiete wird mittels der bereits erwähnten Clusteranalyse vorgenommen.

II-4 Modellierung der Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung
Verantwortlich: Dr. Martin Gornig (DIW)
Für die Abschätzung der regionalen Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung in Deutschland wird der im DIW entwickelte Simulationsansatz REGE verwendet. Die auf gesamträumlicher Ebene bestimmten Szenarioergebnisse bis 2020 werden dabei mit einem spezifisch für Ostdeutschland entwickelten Projektionsansatz verknüpft. Die regionalen Schätzparameter stützen sich zum einen auf wirtschaftsgeographische Analogien zu westdeutschen Regionen und zum anderen auf Zeitreihenanalysen zu aktuellen regionalen Trends innerhalb Ostdeutschlands. Die Abstimmungen zwischen den regionalökonomischen und regionaldemographischen Teilmodellen erfolgt über potenzielle Ergebnisse der Arbeitsmarktbilanzen. Die räumliche Auflösung der Projek-tionen orientiert sich an Arbeitsmarktregionen. Sie werden in der Regel durch einzelne Raumordnungsregionen oder deren Zusammenfassung gebildet.
Für den relevanten Teil Tschechiens wird ein vereinfachter Ansatz zur Projektion regi-onaler Bevölkerungs- und Wirtschaftskennziffern angewendet. Genutzt werden sollen dabei auch gesamträumliche Analysen und Projektionen internationaler Organisationen. Der regionale Datenkranz speist sich zunächst aus Angaben zu Wirtschafts- und Bevölkerungskennziffern von EUROSTAT.
Für die Konsistenz zwischen den regionalökonomischen Modellannahmen und den Maßnahmen in den Bereichen Wasserverfügbarkeit und Gewässergüte sind mögliche Rückwirkungen der Maßnahmen auf die regionalökonomischen Kennziffern zu beachten. Die Konsistenz mit den sektorspezifischen Modellierungen wird über die Abstim-mung der jeweiligen weltwirtschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Szenarien sowie über die Beachtung von Wechselwirkungen auf der regionalen Wirkungsebene erreicht.

II-5 Modellierung der landwirtschaftlichen Landnutzung, Wassernachfrage und Nährstoffbilanzüberschüsse
Verantwortlich: Dr. Horst Gömann (FAL)
Die Grundstruktur des agrarökonomischen Modellverbundes wurde in GLOWA-Elbe I entwickelt und für eine Ist-Zustandsanalyse angewendet. In GLOWA-Elbe II wird RAUMIS entsprechend der sich aus der Gesamtzielsetzung ergebenden Anforderungen weiterentwickelt, wobei Schnittstellen im Rahmen des Modellverbundes anzupassen sind.

II-6 Modellierung der Landnutzung & Projektion der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung
Verantwortlich: Prof. Dr. Volkmar Hartje (TUB)
Die für wirtschaftliche Verflechtungsräume ermittelten Bevölkerungszahlen und wirtschaftliche Entwicklung sollen mit Hilfe eines an der VU Amsterdam entwickelten Raumnutzungsmodells (LAND USE SCANNER) auf wasserbezogenen räumlichen Einheiten (Teileinzugsgebiete, Wasserinfrastruktureinzugsgebiete) projiziert werden. Das Raumnutzungsmodell dient der konsistenten Integration der Raumansprüche, welche sich aus der regionalen Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung (REGE), der Entwicklung der landwirtschaftlichen Landnutzung (RAUMIS), raumpolitischer Vorgaben und raumbezogener Präferenzen ergeben. Auf der Grundlage der modellierten Raumnutzung werden die Bevölkerungs- und Wirtschaftsleitdaten projiziert. Gleichzeitig werden Landcoverkarten generiert.

II-7 Wasserrelevante Technologien und Wasserinfrastruktur
Verantwortlich: Dr. Rainer Walz (ISI)
Technologische Entwicklungslinien und ihre Diffusion müssen bei der Modellierung der Wassernachfrage und Nährstoffrohemissionen der Haushalte, des Gewerbes und der Industrie und bei der Ableitung möglicher Entwicklungspfade der kommunalen Wasserver- und Entsorgungsinfrastruktur berücksichtigt werden. Von zentraler Bedeu-tung sind z. B. die Entwicklungen hin zu wassereffizienten Technologien, die Trends bei den Einzeltechnologien der Abwasserbehandlung (inklusive Regenwasserbewirtschaftung etc.) und auch die Einsatzmöglichkeiten von neuen, gesamthaften Konzep-ten und Systemlösungen. Einige der wichtigsten heute zur Verfügung stehenden Ein-zeltechniken wurden bereits in der ersten Phase von GLOWA ELBE I im Rahmen einer Kurzstudie skizziert (ISI 2002a). Die technologischen Entwicklungen bei den Einzeltechniken müssen für die entsprechenden Zeiträume abgeschätzt und für die Analyse der Problembereiche nutzbar gemacht werden. Ggf. anstehende Änderungen der rechtlichen Randbedingungen sind dabei zu berücksichtigen. Drei Technikbereiche können unterschieden werden: Techniken der kommunalen Abwasserent- und -versorgung, Techniken, die in Gebäuden bei Haushalten und Gewerbe eingesetzt werden, sowie die technologischen Entwicklungslinien der für den Wasserbedarf und die Emissionen der direkt entnehmenden bzw. einleitenden Industrie relevanten Techniken.
Zur Modellierung der Diffusion dieser Technologien für die kommunale Wasserwirtschaft (Haushalte und Gewerbe) dient das Modell Wasserinfrastruktur, das sowohl inkrementelle Veränderungen innerhalb des bestehenden Paradigmas der Wasserver- und -entsorgung abbilden kann als auch einen Systemumstieg hin zu dezentralen neuen Technikparadigmen. Das Wasserinfrastrukturmodell verdichtet die Ergebnisse der Technikvorausschau zu alternativen Technikbündeln der kommunalen Wasserwirtschaft, die sowohl den Einsatz neuer Techniken in den Haushalten als auch bei der Abwasserableitung und Abwasserbehandlung mit einbeziehen. Zusätzlich wird die Diffusion der für den Wasserbedarf bzw. die Emissionen der industriellen Direktent-nehmer bzw -einleiter relevanten Technologien mit dem Techniktool „Industrie“ abgebildet. Mit der Modellierung der Diffusion der wasserrelevanten Technologien wird die methodische Voraussetzung geschaffen, um bei der Schätzung von Wassernachfrage und Emissionen die Folgen der Entwicklung des Technikeinsatzes berücksichtigen zu können.

II-8 Schätzung der Wassernachfrage und Nährstoffrohemissionen
Verantwortlich: Prof. Dr. Volkmar Hartje (TUB)
Mit spezifischen Modulen sollen auf Basis der in REGE ermittelten und mit dem LAND USE SCANNER räumlich verorteten Leitdaten Nährstoffrohemissionen und Wasser-nachfrage abgeleitet werden. Dazu werden teilweise Module neu entwickelt, welche auf der Basis von Technologieentwicklung und Preiselastizitäten die Wassernachfrage und Rohemission abschätzen. Für die Schätzung der Wassernachfrage von indirekten Entnehmern (insbesondere Haushalte und Kleingewerbe) wird ebenso wie für die Wassernachfrage industrieller Direktentnehmer jeweils ein Modell entwickelt. Für die Wassernachfrage des Energiesektors wird das bereits in GLOWA I eingesetzte Kraft-werksmodell KASIM verwendet.

II-9 Modellierung des hydrologischen Kreislaufs und landwirtschaftlichen Erträge
Verantwortlich: Dr. Valentina Krysanova (PIK)
Im Vorhaben III benötigt ArcGRM für die Berechnung der statistischen Kennwerte des Wasserdargebotes an bestimmten Bilanzknoten im Gewässernetz entweder gemessene (für den Beobachtungszeitraum) oder simulierte (für den Szenarienzeitraum) Zeitreihen der mittleren monatlichen Durchflüsse. Während durch SWIM der Land-schaftswasserhaushalt und Abflüsse berechnet werden, bilanziert ArcGRM an bestimmten Bilanzknoten im Gewässernetz den Wasserbedarf und das verfügbare Wasserdargebot. Die Arbeitsteilung zwischen ArcGRM und SWIM sieht dann so aus, dass SWIM das Wasserdargebot an wasserwirtschaftlichen Bilanzknoten im Einzugsgebiet für den Szenarienzeitraum für jeden Zeitschritt ermittelt, damit dann mit ArcGRM die wasserwirtschaftliche Bilanzierung für das zukünftige Wasserdargebot und den zu-künftigen Wasserbedarf berechnet werden kann. Dazu müssen durch SWIM zunächst die vertikalen Wasserflüsse simuliert und dann lateral bis zu den Knoten verschoben werden, an denen der Austausch mit ArcGRM stattfinden soll. Es werden Reihen mittlerer monatlicher Abflüsse aus Teilgebieten des Untersuchungsgebietes für den Bilanzzeitraum 2003-2052, die das natürliche Wasserdargebot repräsentieren, also keine Einflüsse durch Wassernutzungen beinhalten, übergeben. Die Reihen müssen zusätzlich die Entwicklung der Grundwasserabsenkungstrichter in der Bergbauregion berücksichtigen, da nur außerhalb der Absenkungsgebiete eine natürliche Abflussbil-dung stattfindet. SWIM wiederum erhält von ArcGRM Informationen über das wasser-wirtschaftliche Management im Elbebereich, die für den Landschaftswasserhaushalt von Bedeutung sein können. Ein Beispiel für dieses Zusammenspiel ist z.B. die Grundwasserentnahme durch Kommunen und Betriebe: Während SWIM die Grundwasserneubildung, Grundwasserstände und Grundwasserabfluss berechnet, ermittelt ArcGRM den Bedarf und die Entnahme von (Grund-) Wasser. Aus der Bilanz kann dann errechnet werden, ob auch unter dem Einfluss des globalen Wandels die nachhaltige Wassernutzung aus dem Grundwasserspeicher gewährleistet werden kann.
Die Modellvernetzung mit dem Agrarwirtschaftsmodell RAUMIS ist bereits weit voran geschritten. Die zu erwartenden Klimaänderungen, die im TA II.3 Klimaänderung abgeleitet werden, werden durch SWIM zunächst kulturarten- und regionsspezifisch in Ertragsänderungen im Elbeeinzugsgebiet übersetzt und an das agrarökonomischen Modell übergeben. Umgekehrt gehen die Flächennutzungsinformationen aus RAUMIS (Kulturart, Nährstoffsalden, Bodenbearbeitungstechnologie, Viehbesatz) über den LAND USE SCANNER in das ökohydrologische Modell SWIM ein, mit dem dann neben den Auswirkungen von Änderungen der Landbewirtschaftung auf die Nährstoffbe-lastungspotenziale der Gewässer sowie die Wasser- und Stoffbilanzen von Flusseinzugsgebieten auch die Emissionen von klimarelevanten Schadgasen abgeschätzt werden können.
In ähnlicher Weise wie ArcGRM im Vorhaben III die statistischen Kennwerte des Wasserdargebotes benötigt, benötigt MONERIS im Vorhaben IV Zeitreihen der Wasserflüsse für die Berechnung empirischer Stofftransportgleichungen. Für die beiden Änderungsszenarien A1 und B2 sollen diese ebenfalls durch SWIM simuliert und an MONERIS weitergegeben werden.

 

 

13.04.2005
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