5. Bauinformation

1. Quartal 2014



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im Rückblick auf das ereignisreiche Jahr 2013 kann man auch für den Forschungsneubau des PIK sagen, es ist viel passiert und wir sind sehr gut vorangekommen.

Hätten Sie gedacht, dass für den Neubau ca. 3000 Kubikmeter Beton und ca. 700 Tonnen Stahl verbaut wurden? Diese mussten trotz widriger Wetterumstände im letzten Winter verarbeitet werden. Aus der Perspektive der Bauausführung sind nämlich alle Tage mit Temperaturen unter 5 Grad Celsius keine guten Tage. Es kann nicht wirklich gearbeitet werden, da die fachgerechte Verarbeitung der meisten Baumaterialien hier ihre technische Grenze findet. Auch Betonieren wird schwierig und bedarf besonderer Maßnahmen. Kabel und Dachbahnen werden bei niedrigen Temperaturen so starr, dass sie sich nicht mehr biegen lassen. Dies war 2013 zwölf Wochen lang der Fall. Dazu kamen weitere Verzögerungen durch diverse Abhängigkeiten zwischen den Gewerken.

Dennoch konnten die Rohbauarbeiten im August abgeschlossen und am 13.08. Richtfest gefeiert werden. Danach ging es so zügig weiter, dass das Gebäude vor Wintereinbruch wetterfest gemacht werden konnte.

Die vorgefertigten Fassadenelemente aus Holz wurden per LKW zur Baustelle befördert und mit Hilfe der Kräne montiert. Die Vorsatzschale der Fassade - sichtbar sind die schwarzen Folien hinter der geflammten Holzverkleidung - wurde komplett fertiggestellt. Alle Fenster außer den vakuum-isolierten Sonderanfertigungen im Bereich eines der drei Zylinder (Teil des Sonderforschungs-projektes zur energetischen Optimierung des Neubaus, das vom BMWi über den PTJülich gefördert wird) wurden eingebaut. Dieser Bereich wurde provisorisch verschlossen.

Das komplette Dach wurde gedämmt und abgedichtet. Davor jedoch wurden dutzende Stützfüße für die Unterkonstruktion der Kältemaschinen eingeklebt und verdübelt. Auch die Öffnungen für Zu- und Abluftkanäle wurden aufwendig und sorgfältig gedämmt und abgedichtet.

Die Lichtkuppel des Atriums wurde in zwei vorgefertigten Unterkonstruktionen angeliefert und auf dem Dach endmontiert. Die hochgedämmten Glaselemente wurden einzeln vor Ort eingebaut. Damit ist das Gebäude „dicht“ und die zwei Baukräne konnten abgebaut werden.

Parallel dazu wurde mit dem technisch hochanspruchsvollen Innenausbau des Gebäudes begonnen. Erste Zwischenwände wurden gemauert, die im Rahmen des Sonderforschungsprojekts aus unterschiedlichen Materialien z.B. aus Lehmziegeln bestehen

Die Strangleitungen für Trinkwasser, Abwasser und die Stromversorgung des Gebäudes wurden verlegt. Die Gebäudelüftungskanäle sind bis über das Dach geführt worden. Bis jetzt wurden allein an Elektrokabeln 2,7 km Kabel verbaut. Dies ist bei einem Gebäude mit dieser besonderen Kubatur durchaus eine nicht unerhebliche Herausforderung. Die Gebäudeelektroverteilung, für die ein gesonderter Raum notwendig ist, wurde installiert.

Für das Herzstück des Gebäudes, das Hochleistungsrechnersystem, konnte nunmehr mit den Vorarbeiten begonnen werden. Dies stimmt uns besonders glücklich, da durch die häufigen und heftigen Regenfälle in diesem Sommer Wasser in das Untergeschoss drang, mit der Folge, dass mit einer erheblichen Bauverzögerung zu rechnen war. Über besondere Trocknungsmaßnahmen konnte dies aber verhindert werden. Der Hohlraumboden konnte eingebaut und mit den Installations-arbeiten begonnen werden. Die zwei Transformatoren wurden geliefert und ein beträchtlicher Anteil der Verkabelung (800m), darunter auch etliche Meter 240mm² Durchmesser Kupferkabel.

Vorbereitende Arbeiten für die Kühlung des späteren Rechners, bestehend aus komplexen Rohrsystemen, darunter die Hauptverrohrung mit einem Durchmesser von 200mm sowie die Pufferbehälter für 2 mal 8.000 l Kühlmittel wurden ausgeführt. Damit sind die Voraussetzungen für die Installation der in diesem Jahr zu liefernden Kältemaschinen geschaffen.

Zusätzlich wurde mit dem Bau der vom Umspannwerk Zeppelinstraße startenden notwendigen redundanten Stromversorgung für den Telegrafenberg begonnen. Von hier aus wird unterhalb der Havel eine Versorgungsleitung bis hin zum Telegrafenberg verlegt, so dass der derzeit auf dem Wissenschaftspark im Umbau befindliche Stromring vollständig redundant versorgt und geschlossen werden kann. Nach jetzigem Stand werden die Arbeiten hier vor dem nächsten Winter abgeschlossen sein.

Des Weiteren laufen die Vorbereitungen für die Beschaffung des neuen Hochleistungsrechner-systems. Dieser wird vergaberechtlich anspruchsvoll in einem sogenannten wettbewerblichen Dialog EU- weit ausgeschrieben. Das von einer führenden Fachanwaltskanzlei betreute und erstmalig am PIK durchgeführte Verfahren soll sicherstellen, dass wir unter den gegebenen Bedingungen einen optimal konfektionierten und konfigurierten Hochleistungsrechner für das PIK erhalten.

Im Hintergrund liefen zusätzlich umfangreiche Verhandlungen hinsichtlich der Finanzierung der verschiedenen Investitionsvorhaben. Von Projektmitteln über institutionelle Mittel bis hin zu Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, wurde alles ausgeschöpft. Wir sind insbesondere dem MWFK sehr dankbar, das uns in der notwendigen Ausfinanzierung auf breiter Linie unterstützt hat. Ergebnis dieser Verhandlungen ist nun, dass die Vorhaben Anfang 2015 abgeschlossen werden dürfen, so dass wir dann auch mit dem Einzug in das neue Gebäude rechnen können.

Einige Impressionen finden Sie auf unserer Website zum Thema Neubau

http://www.pik-potsdam.de/services/infothek/telegraphenberg-d/forschungsneubau/bilder

 mit den besten Grüßen

Ihr Neubauteam