4. Bauinformation

1. Quartal 2013

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

seit der Grundsteinlegung im Juni letzen Jahres, bei der für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anhand der Baugrube die Form unseres Neubaus bereits zu erahnen war, ist viel passiert.

Über den Sommer wurde zunächst eine Sauberkeitsschicht auf den märkischen Sandboden aufgetragen und das Fundament gegossen. Dabei wurde auch ein sogenannter Ringerder (ein Metallring rund um das Gebäude) verlegt, der einen Teil des Blitzschutzes bildet. Nach und nach wurden die Außen- und Zwischenwände des Kellergeschosses gegossen bzw. aus Fertigteilen hergestellt. Die Stahlmatten, die in den Beton eingebettet sind, wurden  stellenweise verschweißt um rund um den späteren Rechnerraum und andere kritische Bereich wie die Transformatoren einen Faradayschen Käfig zu bilden.

Im Herbst wurden zwei 10 Tonnen schwere und 12 Meter lange Stahlträger geliefert, die die Decke des Konferenzraumes tragen und die darüber liegenden Geschosse abfangen werden.

Mit Abschluss des Kellergeschosses zum Winteranfang wurde begonnen, den stellenweise über 6 Meter tiefen Graben rund um das Gebäude zu verfüllen. Schließlich konnten die Verbauträger an der Westseite gezogen werden. Dies war – zum Leidwesen der Kolleginnen und Kollegen im A51 - mit hohem Lärmaufkommen sowie mit Erschütterungen verbunden. Nun stehen bereits die ersten Kerne  und Außenwände im Erdgeschoß – es folgen drei weitere Stockwerke.

Parallel begannen im Oktober  die Erschließungsarbeiten, seit Anfang Dezember immer wieder unterbrochen durch Frostperioden. Die teilweise ebenfalls mit Lärmbelästigung und Erschütterung verbundene Erschließung umfasst die Verlegung der Trinkwasser- und Abwasserleitung, der Kabel zur Mittelspannungsversorgung und dem Anschluss der Netzersatzanlage sowie Leerrohre für die spätere Verlegung der Datenkabel und Telefonie. Außerdem wurde eine Anbindung an das Gebäude A26 zur vorübergehenden Wärmeversorgung des Neubaus, bis zur Inbetriebnahme des Großrechners sowie in der Zeit von Ausfällen aufgrund von Störungen oder Wartung, hergestellt.

Aufgrund der niedrigen Temperaturen in den letzten drei Monaten ist es zu Verzögerungen bei der Errichtung des Rohbaus gekommen. Die Herstellung des Sichtbetons in den Treppenhäusern erfordert Temperaturen über 5°C. Sobald die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen, kann auch einfacher Beton nicht mehr verarbeitet werden. Die Fertigstellung des Rohbaus ist nun für Ende Juni vorgesehen. Nach derzeitigem Stand ist der Bezug des Gebäudes  im Spätsommer 2014 jedoch nicht gefährdet.

Seit Beginn des Jahres wird von unserem Verbundpartner der TU Dresden ein weiteres Forschungspaket bearbeitet. Wissenschaftler aus dem Institut der Bauklimatik sowie dem Lehrstuhl für betriebliche Umweltökonomie von Prof. Günther werden eine ganzheitliche energetische Bewertung des PIK-Neubaus erstellen.

Mit den Methoden der Lebenszyklusanalyse bzw. Ökobilanz soll zum einen eine Bewertung des Gesamtgebäudes mit dem Ziel des Vergleichs der verbauten gegenüber der im Betrieb benötigten Energie erfolgen. Darüber hinaus ist es das Ziel für Teilbereiche die umgesetzten bzw. noch umzusetzenden Energieeffizienzmaßnahmen den Standardansätzen gegenüber zu stellen. So wären, nach der für den Neubau gültigen Energieeinsparverordnung von 2009, nur die bekannten Heizkörper, die über Konvektion den Raum beheizen,  verpflichtend und damit förderfähig gewesen. Durch die zusätzliche Förderung der energetischen Optimierung durch das BMWi werden nun aber Flächenheizungen als Deckenheizung mit Einzelraumregelung installiert. Hier wird fast die gesamte Decke zur Heizfläche. Die hierdurch erzeugte Strahlungswärme ist angenehmer und erlaubt darüber hinaus einen effizienteren Betrieb mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Ob Flächenheizung, deren Einbau unter anderem größere Putzstärken erfordert, über die Lebensdauer betrachtet tatsächlich energetisch sinnvoll ist, soll ein beispielhaftes Ergebnis dieses 4. Forschungspaketes sein.

Mehr zum Bau und den Forschungsfragen findet sich auf der Internetseite http://www.pik-potsdam.de/forschungsneubau/ . Bei Fragen stehen sowohl der Projektleiter Lothar Lindenhan als auch die wissenschaftliche Koordinatorin Christine Kühnel gern zur Verfügung.

Immer wieder neue Bilder vom Bau, unter anderem aus der Vogelperspektive, finden sich unter http://www.pik-potsdam.de/forschungsneubau/bilder.

 

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