Clim4Vitis Day 2020 - Table of Abstracts

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Hermann Lotze‐Campen Willkommen & Herausforderung Klimawandel Der Klimawandel ist bereits sichtbar und schreitet weiter voran. Bislang ist kaum eine Verlangsamung des Trends der ansteigenden Treibhausgas-Emissionen erkennbar. Einzelne Jahre in der jüngeren Vergangenheit, wie der Sommer 2018, geben uns einen Vorgeschmack auf klimatische Verhältnisse, wie wir sie bei ungebremsten Klimawandel in der Zukunft regelmäßig zu erwarten haben. In Paris 2015 wurden ambitionierte Ziele zur Emissionsminderung vereinbart, um die globale Erwärmung auf unter 2 Grad zu begrenzen. Selbst wenn die dafür notwendigen Maßnahmen in den nächsten Jahren zügig umgesetzt werden, muss sich die Agrar- und Ernährungswirtschaft an bereits nicht mehr vermeidbare Klimafolgen anpassen. Gerade für Dauerkulturen ist es notwendig, vorausschauend in Form von angepasster Züchtung und neuen Produktionsverfahren zu reagieren. Andererseits muss auch der Agrar- und Ernährungssektor zur Emissionsminderung beitragen. Stickstoff-Überschüsse und Lachgas-Emissionen müssen verringert werden sowie auch Methan- und CO2-Emissionen. Es besteht die große Herausforderung, möglichst zügig klimaresiliente, emissionsarme und kohlenstoffoptimierte Produktionsverfahren und Fruchtfolgen zu entwickeln. Nur so kann der Agrar- und Ernährungssektor einen wirksamen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.
João Santos Introduction to the Clim4Vitis project Clim4Vitis is a Coordination and Support Action (CSA), funded by the European Commission under the Twinning instrument of the Horizon 2020 Programme (Grant Agreement 810176). The main objective of Clim4Vitis is to strengthen capacity and performance of the consortium in two main specific fields of research in viticulture & climate: (1) Grapevine modelling; and (2) Methods and tools for assessing climate change impacts on European viticulture, in general, and on grapevine productivity, quality attributes and risk of diseases and pests in particular. The consortium comprises the following partners: Universidade de Trás-os-Montes e Alto Douro (UTAD) – coordinator; Potsdam Institute for Climate Impact Research (PIK); Universita degli studi di Firenze (UNIFI); Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST); and Sociedade Portuguesa de Inovação (SPI). Knowledge transfer and capacity building activities have been organised with the Clim4Vitis framework, engaging students, scientists, technicians and stakeholders from the European winemaking sector. For more information please visit our project website on https://clim4vitis.eu/.
Christoph Menz ‐ Climate Change ‐The European Viticulture Regio Der Klimawandel stellt für die deutschen Weinbauregionen eine wesentliche Herausforderung aber auch eine große Chance dar. Die erwartete Erwärmung führt einerseits zur Erschließung neuer Gebiete nördlich der traditionellen Weinbauregionen. Die Zunahme an extremen Hitze- und Trockenereignissen resultiert jedoch andererseits in einen hohen Anpassungsdruck für Anbaugebiete im Süden Deutschlands. Detaillierte Kenntnisse über den Einfluss des Klimawandels in Deutschland sind notwendig, um optimale Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln und sicher und nachhaltig für die Zukunft zu planen. Als Einführung in dieses Problemfeld werden daher im Rahmen dieses Vortrags die Ergebnisse der neuesten regionalen Klimaprojektionen für Deutschland vorgestellt. Dabei soll spezielle auf Sorgen und Bedürfnisse des deutschen Weinbaus eingegangen werden.
Manfred Stoll Climate Change - future challenges and adaptation options in viticulture
Annette Reineke Climate Change – Challenges for grape crop protection It is broadly accepted that climate change is associated with an increase in overall temperatures as well as an increase in occurrence of extreme events like heatwaves or heavy precipitation. These abiotic factors influence both physiology of grapevines as well as their associated organisms like fungal pathogens and insect pests. Case studies of grapevine pest and diseases and the influence of changed climatic conditions on grapevine-pest-interactions will illustrate the challenges for future pest management strategies in viticulture.
Klaus Schneider Einleitung
Thomas Kartschall Simulationsergebnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels im Weinbau Deutschlands mit dem Rebphänologie- und Traubenwicklermodell PhenologyVvMoth. Nach einer kurzen Vorstellung der Modellstruktur sowie der wichtigsten Ein- und Ausgabegrößen wurden flächendeckende Simulationen zu Veränderungen der phänologischen Entwicklung und des Spätfrostrisikos für die Sorte Riesling seit dem Jahre 1930 bis zum Jahre 2018 sowie Abschätzungen bis zum Jahre 2060 vorgestellt. Für die Standorte der am Clim4Vitis Tag mit Vorträgen teilnehmenden Winzer wurden detaillierte Studien der Phänolgie und von Spätfrostereignissen i.o.g. Zeitraum durchgeführt. Folgende allgemeine Aussagen wurden basierend auf den Simulationsergebnissen abgeleitet: · Der Klimaandel hat mitterweile deutliche Auswirkungen für den Weinbau Deutschlands. · Dynamische Modelle eignen sich, die dabei auftretenden komplexen Fragestellungen zu untersuchen. Im Einzelnen wurde festgestellt: · Flächendeckende Beschleunigung/Verfrühung der phänologischen Entwicklung · Trend einer nord- und ostwärts gerichteten Ausdehnung potenziell geeigneter Anbaubereiche, wobei die regionale Unterschiede bestehen bleiben. · Das Spätfrostrisiko im Frühjahr hat bisher kaum abgenommen, teilweise traten/treten zwischenzeitliche Zunahmen auf, da Austrieb immer zeitiger erfolgt. · Die Reifung läuft immer zeitiger und in wärmer werdenden Jahrezeiten ab, was in Zukunft zu Qualitätsproblemen führen kann. Als Trend für die nächsten Jahrzehnte läßt sich ableiten: · Die weitere Entwicklung hängt von stark von den eintretenden Emmissionsszenarien ab. · Im äußersten Norden Deuschlands bleibt Weinbau noch auf Jahre hin problematisch. · Die im Osten zunehmend aufgerebten Flächen bieten in der Hauptvegetationsperiode zunehmend vergleichbare Bedingungen mit den nördlichen traditionellen Qualitätsanbaugebieten in den 1990er Jahren. Dabei treten durch den tendenziell stärkeren Kontinentaleinfluß nach wie vor höhere Risiken für Frostschäden auf.
Manfred Lindicke Am Polarkreis des Weinbaus 30 jährige Reifedaten von Müller-Thurgau Reifedaten weitere Sorten - Saphira, Sauvignon blanc, Shiraz, Tempranillo
Christian Ress Das Sylt-Projekt • Beweggründe und "Historie" des Projekts auf Sylt • Klimatische Rahmenbedingungen (Klimawandel), die das ermöglicht haben • Erfahrungen im Zusammenhang mit der Umsetzung (mehr aus Vermarktungssicht als aus -weinbausicht))
Steffen Christmann Introduction: The changes in viticulture on the Upper Rhine as a result of climate change / Kurzeinführung: Die Veränderungen des Weinbaus am Oberrhein als Folge des Klimawandels
Michel Städter
Stefan Seyffardt Klimawandel - Entwicklung und Veränderungen im Weinbau im Rheingau, 20 Jahre Rückblick
Theresa Breuer Einblicke in die Herausforderungen und Veränderungen des Winzeralltags im Rheingau im Zuge der Klimaveränderungen
Ralph Dejas Organic Viticulture and its benefit for biodiversity The climate crisis and biodiversity crisis must also be actively addressed to the wine industry. The ECOVIN Biodiversity Action Plan provides more than 100 possible adjusting possibilities for this. The Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) is a platform that the World Association of Metereologists and the United Nations founded in 1988. According to the current (fifth) assessment report (2013), the climatic conditions in large parts of the world will change even faster and more dramatically than previously assumed. This will lead to major changes in the wine industry, which will affect adaptation strategies, water management, variety selection and biodiversity. The advancement of Europe's wine-growing regions to the north is an effect of climate change. In Denmark and Sweden, for example, viticulture is practiced today. In Germany, the Merlot grape variety is no longer exotic. The few advantages of climate change for viticulture (more hours of sunshine, more CO2 content, higher grape ripeness and more aroma / color formation) contrasts with a significantly longer negative list. The loss of biodiversity is a major negative factor here. In addition to the climate crisis, the biodiversity crisis is at least as challenging. Political decision-makers are now also aware of this problem. The European Green Deal, with its ambitious goal of reducing greenhouse gas emissions to zero by 2050 and thus becoming the first continent to become climate-neutral, or the European Union's Farm to Fork Strategy will hopefully also contribute achieving the United Nations' Sustainable Development Goals (SDG). In 2019, ECOVIN, the Federal Association of Organic Viticulture in Germany, integrated the Biodiversity Action Plan (BAP) into its guideline. In his lecture, Ralph Dejas shows selected examples to demonstrate which adjusting possibilities have been identified in the wine industry to decrease the biodiversity crisis.
Ilona Leyer BioQuis
Eckhard Jedicke KliA-Net: Kooperationen zur Klimaanpassung im Weinbau am Beispiel des Rheingaus Vorgestellt wird ein Projekt zur Netzwerkbildung von Kooperationen zur Klimaanpassung in Weinbau-Landschaften am Beispiel des Rheingaus – KliA-Net_Weinbau. Darin werden zukunftsorientierte Handlungs- und Umsetzungskonzepte ermöglicht, mit deren Hilfe regionale Akteure aus Kommunen, Betrieben, Verbänden, Fachbehörden und der Wissenschaft gemeinsam auf die klimatischen Veränderungen im Weinbau ökologisch und ökonomisch effektiv reagieren können, maßgeblich begründet durch das Konzept der Ökosystemleistungen. KliA-Net_Weinbau schafft hierbei die Möglichkeit zu einem Wissenstransfer zwischen der wissenschaftlichen Forschung und der weinbaulichen Praxis.
Simone Loose Business Record Climate Change In 2019 Geisenheim University surveyed more than 1,700 experts in the wine industry from 45 countries. The survey focused on the effects of climate change on the global wine industry. The study covers the complete value chain of wine. Climate change confronts the sector with major challenges which have already been felt by actors over the past five years. Grape and wine producers have so far been and will also continue to be hardest hit by climate change. They often only have few alternatives since they are tied to their vineyards in most cases. Through changes in viticultural practices, in harvest management, in oenological practices as well as through the use of irrigation the effects of climate change on grapes and wine are mitigated. For the future, it is anticipated that new grape varieties more tolerant to heat and drought stress will be in great demand. Beyond these ad aption measures in existing wine-growing regions wine growing will increasingly shift to cooler growing regions in higher altitudes or further away from the equator.

Last Modified: 2021/02/22T09:43